Als Grundlage

Konzepte

Hier werden alle Konzepte in ihrer Reinform erklärt, welche in einer ggf. angepassten Form bei den Pilotprojekten genutzt wurde. Stöbern Sie hier durch die verschiedenen Lösungen.

Formate auf Gemeindeebene

Gemeinde erlebbar machen

Kreisweite Formate

Den Kreis greifbar machen

Gemeinde erlebbar machen

„Die Gemeinde soll Kinder und muss Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen“, so §41a der baden-württembergischem Gemeindeordnung. Gemeindebezogene Jugendbeteiligungsformate können hierfür die Basis sein.

Jugendgemeinderat

Der Jugendgemeinderat (JGR) ist ein recht bekanntes Beteiligungsformat mit einer schon langen Geschichte (seit 1985). In Jugendgemeinderäten werden junge Menschen zu einer Art Gemeinderat gewählt, haben ein Antrags- und ein Anhörungsrecht und in der Regel einen festen Sitzungsrhythmus. Es ist ein institutionalisiertes Verfahren auf der Basis von Satzungen und Geschäftsordnungen.

Standort Schule

Schule als Bildungsort kann die Basis für einen möglichen Prozessauftakt sein. Das bietet sich zum Beispiel an, um die Themen im Unterricht oder der SMV weiter zu vertiefen. Auch eine intensive Zusammenarbeit und Kooperation mit SMV’en kann sich dadurch entwickeln.

Der 8er-Rat (schulbezogen)

Im Grunde ist die Idee des 8er-Rates einfach: alle Achtklässler einer Stadt kommen in einem großen Arbeitsforum zusammen. Dort artikulieren sie ihr Lebensgefühl als junge Bewohner*innen der Gemeinde und formulieren deren Stärken und Schwächen aus ihrer Sicht. Sie entwickeln Ideen, wie sie das Gemeinwesen zum Positiven verändern wollen. Es werden schulübergreifend Gruppen gebildet, in denen die Jugendlichen gemeinsam ihre Anliegen diskutieren und formulieren, dann werben sie gegenüber der Politik für diese Anliegen. Danach werden die Jugendlichen begleitet, um ihre Projektideen auch umsetzen zu können. Es handelt sich also nicht um einen repräsentativen Rat, in den die Achtklässler gewählt werden, sondern um einen „Bildungs- und Beteiligungs“ Mix.

Der interkommunale 8 Klässler:innen Politiktag

Wenn Gemeinden und Städte sich bei der Jugendbeteiligung mit ihren Schulen an den Schulstandorten abstimmen kann es viele Wege der Jugendbeteiligung umgesetzt werden. Da nicht jede Gemeinde über eine weiterführende Schule existiert, ist die Kooperation mit Schulen in anderen Kommunen ggf. nötig.

Die Schüler*innen der 8ten Klassen (oder auch der 9ten Klassen) treffen sich an einem Vormittag nicht in der Schule sondern an einem zentralen Ort ihrer Gemeinde/ins Rathaus mit dem/der Bürgermeister*in und weiteren Aktiven, die zum Gelingen des Tages beitragen. Zum einen wird dort vermittelt, was Kommune ist und mit den Jugendlichen der Gemeinde an konkreten Entwicklungsthemen gearbeitet. Die Ergebnisse werden durch Jugendliche dann im Gemeinderat vorgestellt.

Jugend(sozial-)arbeit

Die Interessenvertretungen von Jugendarbeit (z.B. Kreisjugendringe), von Jugendsozialarbeit (z.B. Liga der Wohlfahrtsverbände, offene Arbeitskreise) und der Jugendmigrationsdienste können eine gute Basis für ein kreisweites Dialogmodell bieten. Zentral hierbei ist die Vernetzung der unterschiedlichen Felder.

Kreisweite Jugendkonferenz

Eine kreisweite Jugendkonferenz ist ein Zusammentreffen von interessierten Jugendlichen aus allen Kreisgemeinden und -städten. Je nach Gestaltung des Ablaufs können unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Auch digitale Varianten können zum Erfolg führen.

Kreisjugendparlament

Kreisjugendparlamente sind eine Form der institutionalisierten und repräsentativen Jugendvertretung auf der Ebene der Landkreise. Hierfür findet meist alle zwei Jahre ein für den Landkreis festgelegtes Wahlverfahren statt.

Jugendbeirat des Landkreises

In einem kreisweiten Jugendbeirat kommen Jugendliche aus allen Landkreisen mehrmals im Jahr zusammen. Sie sind zum Beispiel Mitglieder von Jugendverbänden, Jugendtreffs, Jugendgemeinderäten etc. Die Jugendlichen bringen die Ergebnisse in die kreispolitischen Gremien ein.

Jugendbeirat des Landkreises

Die SMV ist ein eigenständiges Organ einer Schule und „ist von allen am Schulleben Beteiligten und den Schulaufsichtsbehörden zu unterstützen […] die Schülermitverantwortung ist – unbeschadet der besonderen Aufgabe der Schülervertreter – Sache aller Schüler der gesamten Schule (und) stellen sich ihre Aufgaben selbst, soweit sie nicht durch das Schulgesetz oder sonstige Rechtsvorschriften festgelegt sind.“ (SMV-Verordnung Baden-Württemberg). Mit dieser Grundlage können engagierte Jugendliche sich den Themen und Anliegen der kommunalen Jugendbeteiligung annehmen und z.B. Projektgruppen auch zu kommunalen Themen einrichten. Eine Vernetzung mit der jeweiligen Kommunalverwaltung bzw. der jugendbeteiligungskoordinierende Stelle ist absolut wichtig.

Jugendforum (offen):

Ein Jugendforum vereint die Flexibilität eines Jugendhearings mit dem institutionellen Charakter eines Jugendgemeinderats. In der Regel findet im Rahmen eines Jugendforums ein offenes Treffen Jugendlicher statt, in welchem beispielsweise in Form eines World-Cafés, kommunalpolitische Themen bearbeitet werden. Hierzu wird öffentlich eingeladen und alle Jugendlichen/jungen Erwachsenen der Gemeinde nehmen schulübergreifend an dem Verfahren teil. Die Ergebnisse werden im Anschluss in einer Gemeinderatssitzung vorgestellt. Mit einem offenen Format erreicht man in der Regel eine größere Gruppe an Kindern und Jugendlichen und erreicht somit auch politisch Jungbürger:innen, die selbst von sich sagen, kaum ein Interesse an Politik zu haben. In machen Kommunen wird aus dem Jugendforum eine Jugendvertretung gewählt.

 

Planspiel Kreispolitik

Planspiele sind komplexe Rollenspiele bei denen spielerisch realitätsnahe Situationen erlebt werden. Ziel ist es Beziehungen und Zusammenhänge zwischen Personen, Gruppen, Organisationen und Systemen zu durchleuchten und zu verstehen, es handelt sich folglich um ein Bildungstool. Dabei werden neue Sichtweisen und Handlungswege entdeckt und ausprobiert.

Erfolgreich durch einen Partizipationsmix

Wie so oft gilt: Der Mix macht es. So können beispielsweise Jugendkonferenzen mit einem Jugendbeirat verknüpft werden, um initiales Mitmachen zu wecken, jugendrelevante Themen zu identifizieren und kontinuierlich umzusetzen. Auch Schulen können bei der Vorbereitung eine aktive Rolle einnehmen.